Heute und morgen bin ich allein. Oft brauche ich das auch.

Um in aller Stille zu lesen. Musik zu hören. Zu träumen.

Mich den Schmerzen zu stellen. Mit Grandezza.

Mir vorzustellen, dass ich noch viel Zeit habe. Genug jedenfalls.

Um mir meine Träume zu erfüllen. die bescheiden sind. Relativ gesehen.

 

Da ist der uralte Spruch. "Tun Sie, was Sie sich schon immer gewünscht hatten!"

Was war das noch, was genau hatte ich "unbedingt" immer schon sehen wollen?

Granada, die Alhambra. Das hatte ich mir im Alter von zehn Jahren versprochen.

Und mir dieses Versprechen fünfzig Jahre später erfüllt.

Kuba wollte ich bereisen. In Rajasthan den "Palast der Winde". "Petra" in Jordanien.

 

Nun erscheint mir das alles als gänzlich unwichtig. Da viel zu mühsam für mich.

In Porto aber, da möchte ich gern mit Skizzenheft und Stiften am Douro sitzen.

Mit einem der klitzekleinen, bunten Fischerboote auf den Atlantik hinausfahren.

Auf den Klippen wortreich mit den frechen, großen Seemöwen diskutieren.

Sardinen bei einem Gassenfest verspeisen, dort fröhlich tanzen, herumhopsen.

 

Das wäre doch nicht gar zu viel verlangt? Sollte erreichbar sein...

So Gott will. Und ich hoffe, dass er das auch so sieht.

Im "Tattva" möchte ich schlafen, wie vor 5 Jahren. Morgens Kaffee schlürfen.

Unbekümmert mit den Hostelgästen, ohne, dass einer weiß, was dahinter steckt.

Smalltalk. Lächeln. Lachen. Unbeschwertheit. Leben. Auch und gerade am Ende.

 

 

Genauso möchte ich gehen, wie ich so oft unterwegs war. Mit eben diesem Outfit.

Weil es mir zu passt. Weitaus mehr, als komische Rüschenseidenhemden. Igitt!

Meinen Sarg möchte ich selbst bauen und farblich gestalten. Ich bin wie ich bin.

Das soll gerade im Falle des Falles nicht anders sein. Der Große weiß darum.

Er wird meine Asche zum Meer bringen. Dort bin ich zu Hause. War es immer schon.

 

 

 

 

 

Am Ende ist alles gut. Und falls nicht, ist es eben noch nicht das Ende, lächel...