Vor fast neun Jahren lernte ich ihn kennen.

Den immer freundlichen direkten Nachbarn des Hauses auf dem Dorf.

Er zählte mal alle seine Krankheiten auf, die er überlebt hatte.

Darunter mehrere Varianten von Krebs.


Ich fragte ihn, wie er die Kraft dazu gefunden hätte.

Er lachte herzlich, wie er es so gern und oft tat, und antwortete:

"Wenn man Angst vor dem Tod hat, dann lebt man eben immer weiter!"


Nachts um drei Uhr hielt vorige Woche ein schwerer Wagen nebenan.

Ich war noch wach und schaute auf die dunkle Straße hinunter.

Sie holten ihn ab. Niemand von der Familie begleitete ihn.


Seitdem kann ich nicht mehr schreiben.

Gar nichts kann ich. Oder will ich.

Frage mich, wer einmal an meiner Seite sein wird, wenn...

Ich bin selbst krank. Und habe Angst.



Aber vielleicht habe ich dann keine mehr?