Der letzte Abend. Zu Hause. Oder im Zuhause?

Das ist jetzt nicht mehr so klar. Zwischenzeit. Zwischen gestern und heute.

Morgen fahre ich zurück ins Exil. Um mich zu erholen. Aufzutanken.

Damit ich es schaffe den bis unter's Dach vollgepackten Berlingo zu leeren.

Immer mehr brauche ich jetzt längere Ruhepausen dazwischen.

Wo ich doch früher Bäume auszureißen vermochte. Nur bildlich natürlich.

Nun geht nicht mehr viel. Ich bin auf ganz neuen, fremden Wegen unterwegs.

 

Wohin werden sie mich führen? In ein anderes Haus?

Oder wird alles zu Ende sein? Ist das jetzt mein letzter Umzug?

Natürlich gehen mir solche Gedanken hier im Haus durch den Kopf.

Es steht für meine Vergangenheit. Die Familie. Zuletzt mich.

Und eine Stimme am Telefon. Die ich im Innern immer noch hören kann.

Obwohl ich es nicht möchte. Schon lange nicht mehr. Erledigt. Thema durch.

Es ist nicht vorbei “, würde meine Freundin Fee jetzt sagen.

Sie, die das einzige Foto von uns knipste, damals in Santiago.

 

Lange her. Zwölf Jahre. Alles lange her. Mein Leben. Der Mut. Die Kraft.

Was ich jetzt einpacke birgt Erinnerungen. An die Frau, die ich war.

Die so gern losprustete. Tanzte. Fröhlich war. Abenteuer liebte.

Nun ist alles dunkelschwarz. Totenstill. Zukunftslos. Öde.

Am Abend schaue ich Eric Wrede auf Arte. Moderner Bestatter.

Mit dem könnte ich gut. Wenn die Zeit dafür gekommen ist.

Was ich dann will weiß ich. Alles soll bunt sein. Luftballons soll's geben.

Wenn ich schon sterbe, dann so, wie ich früher war und nicht schon vorher tot...