Eng erscheint mir alles. Als wäre ich in einer Zelle gefangen.

Dabei könnte ich alle Türen öffnen. Hinaustreten in die Welt.

Vermutlich bin ich mein eigener Wärter. Geworden (?).

Die Vergangenheit wirft lange Schatten“, hab' ich gelesen.

Wo? Ich erinnere mich nicht. Lese so viel. Verstehe so wenig.

 

Die Zeit rennt dahin, die Natur schaltet schon auf Herbstmodus.

Kastanien und Eicheln fallen. Viel zu klein, unausgereift, nutzlos.

Ein seltsames Jahr. Auch für mich. Auch sinnfrei. Nur vergangen.

Im Haus komme ich nicht weiter. Schlafe viel. Bin kraftlos.

Nur noch wenige Wochen bleiben, bis zum Winter ohne Heizung.

 

Mein Lager ist zu zwei Dritteln gefüllt. Schlepperei. Transportiererei.

Kosten. Fahrten. Sorge um die Sicherheit dort. Auch ein Fehler?

Manche Entscheidungen sind generell falsch. Ob so, oder so.

Bleiben kann und will ich hier nicht. Gehen ist auch unmöglich.

Die Vergangenheit wirft lange Schatten...

 

Dokus im Fernsehprogramm. Pilgern. Kap Finisterre. Rückblicke. Bilder im Herzen. Sehnsucht in der Seele. Realität im Kopf.

Lange her alles. Die Freiheit. Der Mut. Zeit haben. Und Kraft.

Das Haus ist der Ballast. Ohne ihn wäre ich frei. Oder doch nicht?

Ich denke so viel. Verstehe so wenig. Lebensherbst...

 

 

Sucht auf dem stürmischen Meer des Lebens

Zuflucht bei euch selbst.

Thich Nhat Hanh

 

aus dem Buch: „Die Mönche und das Glück“

 

 

 

 

Camino - Kilometerstein 0,00km - Kap Finisterre - 24.05.07 -1.Jakobsweg