Es gibt Tage, da denkt man, dass nichts geht. Rein gar nichts.

Man ist müde. Mutlos. Ohne Kraft. Leer.

Hergekommen bin ich um stark zu sein. Zu bewältigen.

Warum ist das so verflixt schwer? Erfordert so viel Power?

 

Vielleicht gehört das alles zum Abschied. Zum loslassen.

Warum hängen wir so fanatisch an allem?

Unserem Leben. Der Familie. Einer sich zerstörenden Welt.

Weil wir ganz genau wissen, dass alles ein Ende hat? Wie einen Anfang.

 

Die Zeit können wir nicht zurückdrehen. Vorbei ist vorbei.

Wir leben nur jetzt. In eben gerade diesem Augenblick.

Und tun doch so, als läge noch unendlicher Raum vor uns.

Nein. Ganz und gar nicht. Er ist endlich. Für mich, wie für dich.

 

Wer geht zuerst? Haben wir eine Zukunft? Hat die Erde eine?

Zugemüllt mit Plastik. Ausgebeutet um des Profites willen.

Mit Menschen als Spielball der Politik. Von Egoisten. Psychopathen.

Warum rotten wir Tiere in Massen aus? Am Ende uns selbst?

 

Mich wird das alles wahrscheinlich nicht mehr treffen.

Oder hat es schon. Gerade hier. In Ostfriesland. Austherapiert.

Antibiotika die hilfreich wären, gibt es nicht mehr. Aber verseuchten Boden.

Gülle jeden Tag. Stinkend. Überreichlich. Voll mit dem Mist. Massentierhaltung.

 

Bin ich zornig? Manchmal ja. Dann wieder traurig. Hilflos.

Wahrscheinlich bin ich mitschuldig. Also warum klage ich?

Weil ich die Folgen nun trage? Sonst hätte ich weitergemacht?

Mit Oberflächlichkeit? Der Entschuldigung von nichts zu wissen?

 

Ich bin alles, was ich kann. Die Schranke, die ich aufmachen kann.

Der Wille dazu ist da, schon lange. Seit dem toten Delphin in Porto.

Er war ein tief einschneidender Schock, mit seinen blutigen Tränen.

Nie werde ich diesen Anblick vergessen! Seinen und meinen Schmerz...

 

Wir alle wollen nicht schuldig sein. An dem, was um uns her geschieht.

Aber wir sind es. Ich bin es. Und der Preis, den ich zahle, ist nur gerecht.

Gibt das Leben mir noch eine Chance? Gott? Die Welt?

Wir werden sehen. Ich bin längst auf dem Weg. Aber wohin??

 

Mein Van ist wieder einmal vollgepackt. Mühsam. Qualvoll.

Warum besitze ich so viel? Aus Gedankenlosigkeit? Gier? Nach was?

Die Folgen der Vergangenheit gilt es zu tragen. Mit Schuldgefühl.

Und hoffentlich bald leichterem Gepäck. Weil es mehr überhaupt nicht braucht!!