Daheim für vierundzwanzig Stunden. Einen Tag. Was ist das schon?
Orkan "Friederike" hat Schäden angerichtet. Hier nicht. Erleichterung.
Post im Briefkasten. Schaden mit Aufregung. Brauch' ich nicht.
Ebensowenig wie das Haus vom vorigen Wochenende. Horror pur.
Eigentümer rechts nebenan. Frau an Krebs verstorben 2016.
Neue Lebenspartnerin nun auch erkrankt. Chaos allüberall.
Nervige Maklerin. Schreiende Mieter und Kinder links nebenan.
Nur teils ausgebuddelter Lehmboden im Haus, Müll bis zum Dach.
Ich mache wirklich Zugeständnisse. Aber nicht über alle Grenzen.
Das „Lieblingshaus“ (eiserne Mutreserve) bei der Rückkehr verkauft.
Ein Loch tat sich auf. Abgrundtief. Das Gefühl von Hilflosigkeit.
Vielleicht auch Sinnlosigkeit. Immer wieder alles umsonst.
Warum noch weiterkämpfen, wie Don Quichotte gegen Windmühlen?
Den jungen Nachbarn treffe ich vor meinem Haus. „Alles gut?“
Türkischer Vater, deutsche Mutter. Sieben nette Jungs, ein Mädel.
Die Kids kenne ich seit Jahrzehnten. Wohnten nacheinander hier.
Alle lieb, freundlich, selbständig. „Aufträge sind wichtig“, sage ich.
Dunkle Augen lächeln mich an. „Ja, aber das Leben ist viel wichtiger!“
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Ach
du
mein
trauriges
Herz
tauchst
deine
Granithufe
tief
ins
nachtschwarze
Meer
galoppierst
reiterlos
dem
Horizont
entgegen
jede
Welle
wie
ein
Hindernis
nehmend
als
warte
irgendwo
da
draußen
die
Freiheit
gerade
auf
dich
@Gabriele, 19.01.2018