Einmal in der Woche fahre ich heim.

Oder besser: werde ich gefahren.

Immer mit Bangen im Herzen.

Wurde (wieder) die Haustür aufgebrochen?

Hat man Scheiben eingeworfen?

Sind die Wasserrohre eingefroren?

Liegt Schnee auf dem Bürgersteig, ungeräumt?

Post nass im Briefkasten seit Tagen?

Es schmerzt, die Tür zu öffnen.

So liebevoll hatte ich ihr den Rahmen gebaut.

Nun fehlt ihm Farbe. Pflege. Aufmerksamkeit.

Wie mir auch?!

Mit der verschlossenen Zeit

riecht das Haus nach Verlassenheit, Trauer, Kälte.

Nach in den Mauern gefangenen Erinnerungen

vieler längst vergangener Jahre,

in denen ich dort lebte, liebte, schrieb, malte.

Meine hier geschaffenen Möbel, die Lieblingsbücher

sind nun die einzigen Bewohner.

Flüstern sie mir nicht geheimnisvoll zu:
Wohin gingst du, wann kehrst du zu uns zurück?

Gedenkst du noch unser und der Vergangenheit?

Ja, antworte ich, ja – ich vergaß nichts!

Nur fast mich selbst.

Minuten bin ich dort, vielleicht eine Viertelstunde lang.

Abschied. Bis in sieben Tagen.

Gedenkst du meiner, Haus?

Mir scheint, als schautest du mir traurig nach,

aus deiner vielen Fenster Augen.

Sätest tiefe Wunden mir ins Herz.

Dort hinein, wo sich gerade noch Raum dafür findet...