Ein sehr langer Tag liegt hinter mir. Mit Strapazen und Horror. Aber auch: Welches Glück...

Lange hielt kein Mann mehr voller Liebe meine Hand. Und ich die seine.

Heute war es so. In einem wundervollen Café. Einer bezaubernden kleinen Stadt.

 

Das besichtigte Haus war nicht meins. Ent - Täuschung. Klare Entscheidung.

Dankbarkeit. Mir meiner Gefühle sicher zu sein. Und einig mit meinem Sohn.

Wir haben dasselbe empfunden: Das Haus war nicht frei. Dort lebte noch ein alter Mann.

 

Auch wenn er vor drei Jahren gestorben ist. Seine Sachen standen und lagen überall.

Ich bin immer offen. Sage, was ich denke. Die Eigentümerin versteht, fragt was sie tun könnte.

 "Wegwerfen! Ausräumen! Raum schaffen für eigene Träume! Um atmen zu können..."

 

Der alte Mann war Architekt und Maurermeister. Hat aber sein eigenes Heim verkommen lassen.

Wenn dies ein Haus war, dann wohne ich im Schloss von Versailles. Gute Erkenntnis.

Wir sind uns einig. Mutter und Sohn. Wie früher so oft. Wer kennt mich besser als er?

 

"Ich bin Asperger Autistin". Mein Geheimnis ist gelüftet. Ich suche nach Zeichen.

In den grünen Augen, die mich aufmerksam anschauen. Nicht zucken, nicht blinzeln. 

Verstehen. Ohne lange Erklärungen. Die nicht notwendig sind. Weil Liebe keine braucht.

 

Meine Familie fügt sich wieder zusammen. Nichts war mir je wichtiger.

Geborgenheit und Verbundenheit. Vor dem großen Abschied. Wie schizophren.

Doch wir werden beschützt sein, so hoffe ich. Weil Liebe am Ende immer alles besiegt...

 

 

                                  

 

Der zweite Stern von links wird immer UNS gehören. Er leuchtet hier wie dort. Vertraue!