Den Seitentitel hatte ich aus einem ganz anderen Grund gewählt.

Aber jetzt passt er doppelt.

Ich hasse Veränderungen - ungewollte.

Die möchte ich schon gern selbst bestimmen.

Aber auf meiner Homepage ist nun nichts mehr wie es war.

Bedeutet sicher eine enorm positive Veränderung.

Für alle Computerfreaks. Bloß: Ich gehör' nicht dazu...

Wahrscheinlich sieht veröffentlicht alles grottenschlecht aus.

Die Wahl hab ich also zwischen Pest und Colera.

Entweder die Homepage ganz aufgeben. Oder wie ein Erstkläßler wirken.

Grrr....


Aus dem Herbst ist überraschend schnell eine Art Frühwinter geworden.

Die ersten Schneeflocken sind gefallen, gejagt von Herbststürmen.

Oder war es umgekehrt?

Freundlicherweise hatte die Stadt meiner Straße Bäume spendiert.

Als sie für (auch mein) teures Geld aus Altstadtpflaster Rennstrecke machte.

Vogelbeeren erfreuten im voranschreitenden Jahr das Auge.

Bis sie alle samt der benachbarten Blätter abfielen. 

Und von den Fußgängerfüßen zu Brei zermatscht wurden.

Anfangs waren sie fünf Jahre alt - aber schon prächtig.

Inzwischen sind sie funfunddreißig und tüchtig gewachsen.

Wer fegt und entsorgt? Die Anlieger natürlich. Also auch ich.

Heute waren es fünf Säcke voll. Und schwer, dank Regen.

Grrr...


Mitten in der Aktion spricht mich meine Nachbarin an.

Wir sind nicht gerade Freundinnen, denn sie ist mehr als garstig.

Hatte z.B.meinen Hof als den ihren okkupiert und bepflanzt,

während meiner Abwesenheit. Und meinen Holunder abgesägt.

Das war nur der Bruchteil einer unendlichen Geschichte...

Sie teilt mir mit, das ihr Haus verkauft sei.

Nein, ich bin nicht traurig darüber, ich geb's zu.

Schlimmer kann's kaum werden. Höchstens anders...

Sie will ein neues Leben beginnen. "Wo"? "Im Süden!" Aha.

Nur: Man nimmt immer sich selbst mit. 

Und das kann ein gewaltiger Ballast sein.

Wollte ich nicht auch mal?

Grrr.


Mein Nachbar von gegenüber (Freundschaft jahrzehntelang) geht auch.

Er will verkaufen und ein Investor bietet ihm gutes Geld an (Innenstadtlage).

Er hat nur keine Ahnung, wohin er gehen könnte.

Was er mit dem Geldüberhaupt machen möchte.

Er denkt nach und rechnet. Kalkuliert. Fängt von vorn an.

Alles soll stimmen am Ende. Eben Asperger. Wie ich.

Der Gedanke schmerzt, dass sich alles ändert.

Und ausgerechnet ich, die ich immer so großes Fernweh hatte?

Ich bleibe???


Kalt ist es im Haus. 5°. Bedeutet: Heizlüfter anwerfen, um zu streichen.

Die Küchenmöbel. Eine schier unendliche Geschichte...

Jede Schranktür 2x mit Grundierung. Danach 2x mit der Wunschfarbe.

Also vanille. Dann noch mit Klarlack. Also fünf Farbaufträge. Pro Seite.

Ich freue mich über Fortschritte. Und hab' zugleich keine Lust mehr.

Es ist nicht das, was ich wollte. Es ist nicht das, was ich mir vorgestellt hab'.

Es bedeutet Zwang. Unfreiheit. Angebunden zu sein.

Ich brauche keine große Einbauküche. Und anderes auch nicht.

Vor allem weder Schnee, noch Blätter mit Räumpflicht.

Kälte, Nebel, kaltes Wasser und spießige Nachbarn schon gar nicht.

Vor allem den Straßensheriff nicht, den Widerling.

Grrr.


Nachts träume ich von Reisen. Wanderungen. Sonne. Musik.

Freundlichen Menschen. Fremden Sprachen, Entdeckungen.

Doch Corona macht alles unmöglich. Es müssen Träume bleiben...

Wirklich?

Bald beginnen wieder die Rauhnächte. Die Zeit zu wünschen ist da.

In jeder Nacht wird ein beschriebener Zettel verbrannt werden.

Was auf einem stehen wird, das weiß ich schon jetzt.


Lass' mich nicht hier.

Ich möchte das Leben spüren. Und nicht immer nur die Stille...



Mein Platz ist nicht hier!!!