Welche Möglichkeiten hat man, wenn man vor einem Chaos steht?



Man könnte fortgehen und den Haustürschlüssel wegwerfen.

Das Ganze anzünden.

Den Raum zur "no-go-area" erklären.

Ihn nur noch mit verbundenen Augen betreten.

Und in Gummistiefeln.

Vergessen, dass man je eine Küche hatte.

Und sich in Restaurants ernähren.

Ewig das Schicksal beklagen, das einen erwischt hat.

Usw...




Man könnte auch froh sein, nicht an Corona erkrankt zu sein.

Sein Hab und Gut nicht an Sturzfluten verloren zu haben.

Über Strom zu verfügen (den gibt es noch).

In Baumärkten neues Laminat und Tapeten zu bekommen.

Ein starker Mensch zu sein.

Usw...



Noch immer schlafe ich nur stundenweise.

Albträume lassen mich aufschrecken.

Nur in begrenzter Zeit schaffe ich es, in der Küche zu räumen.

Den Gestank ertrage ich schlecht.

Den Anblick der Zerstörung(en) auch nicht gut.

Drehe mich im Kreis und frage: "Wo anfangen?"

Oder: Wird das je wieder "gut"?

Etliche Müllsäcke haben sich gefüllt.

Noch viele werden folgen.



Du brauchst das alles nicht (mehr), sage ich mir.

"Wer wandert, braucht nur was er tragen kann."

Und wer wohnt, nur das was er benutzt.

Ist schon okay. Ich muss mich nur dran gewöhnen.

Immer mehr loszulassen.




We need much less than we think we need.

(Wir brauchen viel weniger, als wir denken.)


- Maya Angelou -









Mein großer Lieblingbaum an der Evenburg