Das Leben ist ein Puzzle aus unzähligen Teilen.

Mal entsteht hier ein neues Detail, dann wieder dort.

Ein wirklich komplettes Bild ergibt sich erst ganz am Ende.

Ob wir es dann noch wahrnehmen können?

Beurteilen? Bewerten? Oder gar bewundern?

 

Das alles, was sich dort darstellt, hat mich ausgemacht.

Die Menschen, die mir begegnet sind.

Jene Lehren, die ich aus Ereignissen gezogen habe.

Oder Fehler, die ich vielleicht doch mehrfach beging.

Überwiegt die Dunkelheit? Oder das Licht?

War das, was einem so wichtig war, wirklich unverzichtbar?

 

Noch kann ich diese Bilanz nicht ziehen.

Aber ich packe. Sortiere.

Die Materie.

Verschenken? Verkaufen? Wegwerfen?

Oder doch behalten?

Was werde ich noch brauchen?

Für welchen Zeitrahmen?

Keine Antworten.

 

Oder doch. Ganz tief drinnen in mir.

Der Mensch braucht sehr, sehr wenig.

Meine vier Jakobswege nach Santiago haben es mich gelehrt.

Wer wandert, braucht nur was er tragen kann.

Selbst ein schweres Herz ist dabei eine unnötige Last...

 

 

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In Saint-Maurice besitze ich eine große Truhe. seit ich sieben Jahre bin, versenke

ich darin meine Entwürfe fünfaktiger Tragödien, die Briefe, die ich bekomme,

meine Fotos. Alles, was ich liebe, denke und alles, woran ich mich erinnern möchte. 

Manchmal breite ich alles bunt durcheinander auf dem Parkett aus. Auf dem

Bauch herumrutschend feiere ich dann ein Wiedersehen mit so vielen Dingen.           

Diese große Truhe ist das einzig Wichtige in meinem Leben.

 

- Antoine de Saint-Exupéry, am 31. Juli 1944 mit seiner Lockheed abgeschossen-