Sie war da, immer schon.

Vielleicht bereits, als ich noch nicht geboren war.

Weil es für mich keine Sicherheit gab.

Nur Fluchten.

In die Weite der Natur.

Bücherwelten.

Mit den Farben von Zeichenstiften.

Im Geruch von Holz an der Werkbank.

 

Es blieb so, als ich erwachsen wurde.

Ein Kampf, der nicht zu gewinnen war.

Nur Pausen kannte.

Trügerische Fristen, die abliefen.

Folgekapitel. Wahlwiederholung.

Ausgelöst durch Worte. Schweigen.

Geräusche. Vermeintliche oder reale Gefahren.

Belastende Situationen.

 

Sicherheit auf Dauer existiert nicht.

Es gibt keine Garantien, Versicherungen.

Nur das Leben selbst ist real.

Mit allen seinen Unwägbarkeiten.

Ein einziger Mensch – ein Satz – eine Situation

und alle Traumata sind zurück.

Wenn ich das zulasse,

werde ich zu ihrer Geisel.

 

Doch ich habe kein Pfand, das ich einlösen könnte.

Keine Waffe, mich zu verteidigen.

Trutzburgen mit schützenden Mauern fehlen.

Nicht einmal ein Schutzschild ist mir geblieben.

Nur verstörende Stille.

Ein Zuhause, das keines mehr ist.

Ein Exil mit Schatten in der Dämmerung.

Und niemandem, der mich auslöst...

 

@Gabriele, 2.8.2019

 

 

 

Lost place   Porto / Portugal 2018