Mit großem ausgeliehenen Anhänger ging es gestern zur Abholung.

Der neu erworbenen und doch schon alten Küche.

Der Verkäufer empfing uns mit dem überaus ermunternden Spruch:

Sie haben zu wenig Stauraum und müssen sicher zwei Mal fahren!“

Toll. Super. Schöne Aussichten. Der Ort war nicht gerade „um die Ecke“...

 

Über den Hof verteilt sah ich eine Menge bereits ausgebauter Unterschränke.

Elektrogeräte. Lampen. Leisten. Latten. Undefinierbare Teile.

Die Wandschränke kamen hinzu. Stapel von Schubladen. Und, und, und.

Ich sah schwarz. Und voraus. Kletterte auf den Anhänger. Plante.

 

Früher habe ich gern „Tätris“ gespielt. Liegt Aspergern wohl.

Rasch Teile erkennen, ineinander stapeln, Lücken füllen. Optimieren.

Also packte ich. Scannte. Türmte. Auf- und nebeneinander.

Würgte auch alles noch auf den Hänger, was in der Küche stand.

 

Zuletzt legte ich den Beifahrersitz im Berlingo um, für den Hochschrank.

Auch der fand noch Platz und ich auch, auf der Werkzeugkiste im Laderaum.

Die Fahrt wurde mir lang, so ohne Halt und Rückenlehne.

Aber der Stolz überwog. Geschafft. Alles mit nur einer Tour!

 

Wie soll(te) aus diesem gewichtigen Puzzle je wieder eine Küche werden?

Früh war ich im Bett. Kaputt. Mit Rückenschmerzen. Aber erleichtert.

Sonntag wäre Ruhetag. Nahm ich mir vor. Aber dann kam es anders.

So rollten wir (ich erneut neben dem Schrank auf dem Boden) gen Emden.

 

Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen! Guter Rat.

Also alles nun andersherum, vom Transportmittel ins Haus.

Der Große mit den Teilen ins Haus, ich in die Küche und an die Wand.

Tätris zweite Runde, dann sah die Lösung brauchbar aus.

 

Schnell eine Skizze erstellt, Maße genommen, Rückwand geplant.

Mein Haus hat nämlich eine baubiologische Besonderheit: Lehmfüllungen.

Gut für`s Hausklima, die Umwelt und späteres Recycling.

Aber gänzlich ungeeignet, um daran Hängeschränke zu befestigen.

 

In meiner früheren „Künstlerküche“ war das nicht notwendig. Aber nun!

Also werde ich eine Art Fachwerk erstellen, eine Wand vor der Wand.

Selbsttragend, stabil in Holzboden und Deckenbalken mit Winkeln verschraubt.

Hab' ich eine Etage höher schon gemacht. Mit Rigipsplatten verkleidet.

 

Seit Jahrzehnten hab' ich Bau- und Sanierungserfahrung gesammelt.

Da werde ich doch wohl Lösungen finden! Wär' ja noch schöner, wenn nicht!

Doppelt froh und erleichtert saß ich hernach im Auto. Dieses Mal vorn, gepolstert.

Nun gilt es günstiges Baumaterial zu beschaffen. Neuer Tag – neues Glück!

 

 


Schubladen und Restschränke

 

Küchen - Innenleben

 

Küchenzeile - Testaufbau (ungefähr so wird es wohl am Ende werden)

 

 

Die Zeit verfliegt desto schneller, je leerer sie ist.

Ein bedeutungsloses Leben saust vorbei wie ein Zug,

der am eigenen Bahnhof nicht hält.

 

- Buch und Autor leider vergessen. Spruch aber nicht. Passt! -