In einem eisekalter Winter

-ich glaub' es war zur Weihnachtszeit (?)-

kam ich hierher, in dieses Dorf, dieses Haus,

jene winzige Dachstube,

in der ich seitdem zu Gast bin.

Jahre sind vergangen, wie Schnee an der Sonne,

aber nichts wurde mir vertrauter,

weder das Haus, noch das Dorf, noch die Menschen.

Eher zog ich mich immer mehr zurück.

In mich.


Verschwand in meinen Büchern,

in eine Welt, die mir näher zu sein sein schien.

Als alles, was mich in der Realität umgab. Umgibt.

Nun werde ich einige Tage allein hier sein.

Und frage mich, ob und was das verändert.

Ein Gast in der Fremde, allein zu Haus.

Was werde ich tun?

In so mancher Herberge auf Weitwanderwegen,

da fühlte ich mich sicherer und geborgener als hier.

Weil ich so rasch wieder fortgehen konnte?

Weil die mich umgebenden Menschen Fremde waren?

Oder, weil ich ICH bleiben konnte, in der Fremde?


Vielleicht finde ich Antworten in den kommenden Tagen.

Oder es entstehen noch mehr Fragezeichen.


Ich bin gespannt, ob ich weine, oder tanze...


16.11.2021



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ICH BIN GEKOMMEN.

Aber dort blieb meine Klage,

am Ufer des Meeres

und weint.


Ich bin gekommen.

Aber es wird euch nichts helfen,

weil meine Seele 

dort blieb.


Ich bin gekommen.

Aber nennt mich nicht Bruder,

denn dort weilt meine Seele

und weint.


Juan Ramón Jiménez