Unüberseh- und hörbar

hat die dunkle Jahreszeit längst Einzug gehalten.

Ein Sturm tobt wild ums Haus,

klappernd singen die Dachziegel ihm ein Lied.

Vielleicht von der Ferne, dem Sommer und Licht,

oder vom Winter und seiner Einsamkeit.

Allein im Haus (der Große hat Weihnachtsfeier)

erwarte ich die Wintersonnenwende.

 

Welcher morgen der 13.Vollmond des Jahres folgen wird.

Die Seelenzeit beginnt.

Innere Einkehr und Rückbesinnung.

Tore zu anderen Welten öffnen sich.

Dem, der zu sehen in der Lage ist.

Zu hören. Und zu verstehen.

Demjenigen, der Antworten findet.

Obwohl er gar nicht nach ihnen gesucht hat.

 

Der den Stürmen am düsteren Himmel

erwartungsvoll zu folgen vermag.

Und das Ziel des Herrschers der Winde nicht fürchtet.

Leicht habe ich es damit.

Auf der Reise, die meiner harrt.

Eingedenk aller Reisen,

die ich in meinem Leben schon angetreten habe

und aller weiten Wege,

die ich in der Ferne schon gehen durfte.

 

Nein, ich fürchte mich nicht.

Vor dem Leben hatte ich wohl oft mehr Angst.

Seiner Unberechenbarkeit.

Und vor den Menschen.

Die noch geringer einzuschätzen sind.

Nur selten habe ich mir beides anmerken lassen.

Viel zu früh gelernt,

dass man stark sein muss.

Wenn man das Leben überleben will.

 

Die Tage werden nun wieder länger.

Zunächst kaum merklich.

Für mich hat es keine Bedeutung (mehr).

Schon immer war ich eher ein Wesen der Nacht.

Liebte das Wilde, die Stürme, das tosende Meer.

Eines Tages wird gerade das (wie versprochen!)

hoffentlich auf alle Zeit mein Element sein.

Werde ich mit ihm um die Welt reisen.

Die Ozeane der Erde durchschwimmen.

Niemals ankommen.

Aber da sein.

Das ist gut.

 

Nur eines vermag ich nicht zu verkraften.

Dass meine Familie zerbrochen ist.

Ein Scherbenhaufen alles ist, was blieb.

2+1+1. Oder 3+1? Oder 1+1+1+1?

Nicht da sein.

Dieses NICHTS ist mehr als ungut.

Keine Macht der Welt vermag mich davon zu befreien...