Aus den Herbststürmen wurden jene des Winters.

Mit schier unbändigen Kräften toben sie ums Haus.

Kein Tag für einen Spaziergang. Aber immerhin einen Versuch wert.

Zum ersten Mal draußen, seit Wochen.

"Leben" zu sehen hätte ich mir gewünscht. Schönes. Interessantes.

Aber ich fand nur Zäune. Wiesen. Bahngleise. Den Friedhof.

Niemand kann dafür. Ein Dorf ist ein Dorf, ist ein Dorf, ist ein...

 

Danach ergab sich (oder erzwang ich?) ein Gespräch.

Wie geht es weiter? Mit meinem Haus. Mit mir. Und überhaupt.

Man könnte sich auch mit einer Ziegelwand unterhalten.

Niemand kann dafür. Ein Schweiger ist kein Redner. Er hört bestenfalls zu.

Nach dem dramatischen Nikolaustag habe ich viel nachgedacht.

Bin zu Entscheidungen gekommen. Was noch möglich ist. Was nicht.

 

Irgendwie kam ich auf frühere Zeiten. Mein Leben vor 2015.

Erzählte von Afrika, Fuerteventura, noch ganz ohne Massenurlauber.

Ski-Urlauben. 4500 Km Schweden mit Miniwohnwagen. Den Caminos.

Also jenen Zeiten, in denen ich noch ich war.

Frei entscheiden konnte. Selbst Verantwortung trug.

Mit Begeisterung lese ich die Serie aus dem HERDER-Verlag:

"Ein Jahr in..." Auswandern auf Zeit. Wollte ich immer, schon ganz jung.

 

Ob ich den Winter überstehe, das kann niemand sagen.

Zu planen ist also relativ sinnfrei. Aber träumen bleibt erlaubt.

Mein Haus muss weg, das steht fest! Und hat absolute Priorität!

Einen Lagerraum habe ich. Dort könnte ich umstapeln. Enger. Höher.

Dann könnte ich dort alles unterbringen, was ich behalten möchte.

Wäre somit wohntechnisch ganz frei. Und auch endlich finanziell.

 

Ein letzter Camino war lange gelobt. Den würde ich irgendwie (?!) gehen.

Mich erinnern. An Orte. Weggefährten. Eine vergangene Liebe.

 

Danach: "Ein Vierteljahr in..." Ich weiss auch ganz genau wo!