Warum sind wir manchmal scheinbar blind?

Uns selbst gegenüber. Und nahestehenden Menschen?

Vielleicht, weil wir die Wahrheit nicht ertragen könnten.

Ohne uns selbst den Boden unter den Füßen wegzuziehen.

Den Teppich, an dem wir uns festkrallen.

Weil er vorgibt uns Halt zu bieten.


Auch Menschen um uns her können vorgeben etwas zu sein.

Oder jemand. Der sie nie waren. Und niemals sein werden.

Manchmal gewinnen sie damit viel Zeit. 

Aus Egoismus? Der ihnen vielleicht nicht einmal bewusst ist?!

Mehr als sieben Jahre hat es gebraucht, bis ich verstand.

Hinter ein Geheimnis kam. Ein Rätsel löste.

Plötzlich eine Erkenntnis in den Händen hielt, die vieles erklärte.


Trotzdem habe ich noch versucht mich aufrecht zu halten.

Bis alles in mir zusammenbrach. Und ich auch.

Die Masken waren gefallen, der Karneval der Scharaden vorbei.

Da war einfach kein Halt mehr, keine Krücke, kein tragendes Gerüst.

Es ist wie es ist. Und wird sich nie ändern (lassen).


Man erträgt es. Oder geht fort. 

Aber wohin, in Zeiten wie diesen?


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„I want to think again of dangerous and noble things. 

I want to be light and frolicsome. 

I want to be improbable beautiful and afraid of nothing, 

as though I had wings...“


„Ich möchte wieder an gefährliche und an edle Dinge denken. 
Ich möchte leicht und ausgelassen sein. 
Ich möchte unwahrscheinlich schön sein und mich vor nichts fürchten, 
als hätte ich Flügel...“

- Mary Oliver -




16.09.2022