Zwei Familienbesuche in diesem Jahr.

Einmal in Branden- und einmal in Mecklenburg.

Beide Male Fiaskos bei der Familie des Großen.

Tiefe Verletzungen. Ignoranz.

Abgelehnt zu sein - so, wie man ist.

Vergeblich jede Bemühung.

Alle inneren und äußeren Kämpfe.

Nein, ich bin nicht wohlgelitten.

Wohl eher ungelitten.

Nur eine Tante hab' ich gern.

Oder hatte es??

Ein Anruf.

Wie es ihrem Neffen - dem Großen - geht?

Dann nach Minuten: "Gibt es Gabriele noch?"

Was genau meint man mit "gibt es"?  Und "noch"?

Verstehe ich da etwas falsch? Oder ganz richtig?

Möchte man sich dezent erkundigen, ob ich noch lebe?

"Ja", rufe ich impulsiv aus dem Hintergrund.

Was das Gespräch ziemlich abrupt beendet.

Können sie es nicht abwarten?

Wie grausam vermögen Menschen doch zu sein?!

Eine Nacht voller Tränen spült den Schmerz nicht hinfort...

 

 

In Lissabon, abends am Tejo

In Lissabon am Tejo, November 2016

 

 

Warte, Licht, warte!

 

- Und ich lauf' begierig, närrisch. -

 

Warte, Licht, warte!

 

- Es wartet,

und wenn ich in seine Nähe komme,

wird es dunkel, kalt. -

 

Warte, Licht, warte!

 

- Und ich wälze mich am Boden,

wie ein Kind, für mich weinend,

ohne es wieder zu erblicken:

 

Warte... Licht... warte...

 

- Juan Ramón Jiménez -