Ein paar schöne Teile sind in letzter Zeit fertig geworden. Und es wären mehr, wenn nicht am Morgen nach meinem Geburtstag dieser Niederschlag gekommen wäre. Danach war ich leer, wie ausgehöhlt. Kopf und Herzen standen still. Rein nur der Verstand funktionierte, aber um kreativ zu sein brauche ich meine Ge- fühle...

Ein lieber Mensch aus Thüringen (Kathrin) hatte mit tatsächlich zwei Holzteile geschickt als Geschenk, nur das Porto brauchte ich zu bezahlen. Meine Freude war so riesengroß wie der Karton, der hier ankam. Wel- che Mühe muss sie damit gehabt haben!! Aber, was tun mit den schönen Teilen, wenn man traurig ist und diesen tiefschwarzen Schatten nicht abzuschütteln vermag?!

Ich tat, was ich dann immer tue. Wenn in meiner Vorstellungskraft nichts sprudelt, dann warte ich ab, gehe immer wieder mal in die Werkstatt und schaue mir das Objekt an. Grundlegendes erkennt man rasch: alle Schäden der Stabilität müssen natürlich behoben werden! Die fragile Jardiniere hatte drei gewaltige Schä- den an Verbindungsteilen und sah ein wenig aus wie ein Reh auf staksigen Beinen, das einen Crash mit einer Motorhaube gehabt hat:

Vor die Schönheit hat der Upcycler die Stabilität gesetzt, also los mit dem Fahrrad zum Baumarkt. Wie schön, wenn es dann endlich mal heiß ist, das braucht der Mensch unbedingt mit einem Rucksack voller Leisten auf dem Rücken! Ah, jetzt weiß ich endlich, warum die Dinger "leisten" heißen... Viele Sägeschnitte von Hand und Leimaufträge später sah das Ganze so aus:

Es kamen viele Zierelemente dazu:

Die für sich jeweils auch aus mehreren Elementen bestehen. Neue Bretter gab's und... Sah komplett so aus:

Braune "Schokoglasur" als Test, ob alles passt und ausgewogen ausschaut:

Grüne Kreidefarbe darüber, dann blaugrüne:

Helles Wachs darauf, darüber dunkles, alles kräftig aufbürsten, und die Verwandlung ist perfekt:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Darüber habe ich mich schon gefreut. Weil ich wieder aus wenig  doch viel gemacht habe. Was man nicht ahnt: über 100 Einzelteile wurden dazu verbaut, alles von Hand bearbeitet, es steckt viel Arbeit und Mate- rial darin, um aus Obkjekten, die gar nicht zusammen gehörten, etwas Schönes, Neues entstehen zu las- sen. Aber es hat sich am Ende gelohnt!

Eine Beziehung ist so viel anders nicht, habe ich mir heute überlegt. Zwei Leben mit vielen Facetten, die nie etwas miteinander zu tun hatten, können mit der richtigen Verleimung, etwas Zierrat, ein wenig frischer Farbe und vielen Stunden allmählicher Entwicklung zu einer Einheit werden. Die nicht nur schön anzuse- hen, sondern auch stabil und tragfähig ist. Ganz neuen Anforderungen gerecht werden kann. Vielleicht wird es so?

 

Zweieinhalb Tage und drei Nächte lang wird Peter ab dem morgigen Mittag hier sein.

Für eine Drecksarbeit, den gemeinsamen Holzterrassen-Abbruch (hoffentlich ohne Unfall!).

Am Samstag bauen wir neu auf. Wie es wohl wird? Draußen. Und drinnen...

Was man so alles upcyceln / aufmöbeln kann?! Offenbar auch Herzen mit Brüchen.

 

 

 

Das Problem (um es mit Bruce Darnell zu sagen): "Ich erwarte Drama Baby, mehr Drama!"

An "Zuhause im Glück" vermag ich (noch?) nicht wirklich zu glauben...