Loszulassen fällt mir schwer.

Immer noch.

Obwohl ich die Verluste meines Lebens

gar nicht mehr zu zählen vermag.

Aber es ist wohl ein großer Unterschied.

Zwischen Schicksal und eigener Entscheidung.


Noch immer räume, sortiere und putze ich jeden Tag im Haus.

Der Geruch der am härtesten betroffenen Räume

verfolgt mich noch im Schlaf,

ich kann ihn einfach nicht abschütteln, so eklig ist er.

Da hilft keine Seife und kein Shampoo.

Meiner Seele auch nicht, die kann man nicht blank schrubben.

Die leidet unter der Extremsituation.


Nachts liege ich wach. Grübele.

Suche nach Ursachen. Erklärungen. Lösungen.

Aufzugeben ist keine Option. 

Es ist wie es ist, weil es war, wie es war.

Mein alter Spruch half letztlich auch auf dem Müllplatz.

Ein ganzer Hänger mit meinen (guten) Sachen

zwang mich zum Abschied auf Nimmerwiedersehen.

Warum lernt man mit dem Alter nicht besser loszulassen???





Wenn man sich auf eine Forschungsreise in die eigene Seele begibt,

sollte man bis an die Zähne bewaffnet sein.

- CLAUS CORNELIUS FISCHER -