Ich habe schon immer die Fähigkeit mancher Menschen 

zum Vergessen beneidet, für die die Vergangenheit 

wie Winterkleidung oder ein Paar alter Schuhe ist - 

man muss sie nur ganz hinten in den Kleiderschrank verbannen, 

damit sie nicht auf leisen Sohlen zurückkommen können.

Ich hingegen hatte das Pech, mich an alles und jedes zu erinnnern

und umgekehrt jedem in Erinnerung zu bleiben.


Ich erinnere mich an eine frühe Kindheit voller Kälte und Einsamkeit,

untätige Stunden, in denen ich das Grau der Tage betrachtete,

und jenen schwarzen Spiegel, der den Blick meines Vaters verhexte.

An Freunde erinnere ich mich kaum.

Ich kann die Gesichter anderer Kinder aus dem Viertel  heraufbeschwören,

mit denen ich manchmal auf der Straße spielte,

aber es ist keines darunter,

das ich aus dem Land der Gleichgültigkeit zurückholen wollte...



aus: "Der Friedhof der Bücher"

das letzte Buch meines Lieblingsautors Carlos Ruiz Zafon

(2020 mit nur 55 Jahren verstorben)









Manchmal schau' ich nach oben,

um den Himmel zu sehen,

hab' lange gebraucht,

um hier den Sinn zu verstehen.

Manchmal schau' ich zurück auf mein bewegtes Leben,

bin Meilen gelaufen auf steinigen Wegen,

so viel gelacht, zwischen Zweifeln und Tränen,


Gefühle sind grenzenlos und ich weiß nicht 

was die Zeit bringt

lebe jeden Tag neu, alles kommt wie es soll.

Doch ich bleib', wie ich bin

zwischen all dem, was war, und all dem, was bleibt,

zwischen Kopf durch die Wand und Fehler verzeih'n

bleib' ich mir nah und verlier' nie den Halt.


Dazwischen bin ich,

zwischen tausenden Menschen und Stunden allein,

zwischen schönen Momenten und Wunden, die heil'n,

bleib' ich mir nah und verlier' nie den Halt.

Dazwischen bin ich.

Dazwischen bin ich.


Manchmal treibt mich die Angst ein bisschen tiefer ins Leben,
schenkt mir den Mut, 
als nur mein Bestes zu geb'n.
Die Tage sind lang', lass' mir Zeit nicht mehr stehl'n.
Mein Wille ist grenzenlos
und ich weiß nicht was die Zeit bringt.

Lebe jeden Tag neu, alles kommt wie es soll.
Doch ich bleib', wie ich bin.
Zwischen all dem, was war und all dem, was bleibt...